Eine Wahl mit Paukenschlag und Domino-Effekt

Holger Zurek aus Bad Dürrheim ist neuer Präsident des Südbadischen Keglerverbandes / Turbulenter Verbandstag in Kollnau endet mit weiteren Rücktritten.

Südbadischer KeglerverbandPräsident Holger Zurek, Vizepräsident Andreas Mayer, und die Referentin für Mitgliederwerbung Birthe Schöpflin. Foto: Bächle

KEGELN. Die Kuh ist zwar vom Eis, doch Ruhe kehrt beim Südbadischen Keglerverband (SKVS) noch lange nicht ein. Nach einer Rücktrittswelle an der Führungsspitze in den vergangenen Wochen wurden am Freitagabend bei einem emotionsgeladenen außerordentlichen Verbandstag in der Kollnauer Festhalle Holger Zurek, Diplom-Betriebswirt aus Bad Dürrheim, als Präsident und der Verwaltungswirt bei der Stadt Freiburg, Andreas Mayer, zum Vizepräsidenten gewählt. Doch der Abend endete mit einem Paukenschlag. Und mit einem Domino-Effekt.

Wie tief die Gräben zwischen den Mitgliedern und der Führung im Südbadischen Keglerverband (SKVS) sind, wurde schon vor dem ersten Wortbeitrag ersichtlich. Im Vorraum des Versammlungssaales lagen Erklärungen von den zurückgetreten langjährigen Kassenprüfern Martin Grau, Oliver Walter und Jürgen Zimmermann sowie der Ex-Geschäftsstellenleiterin Petra Keyßner und Herbert Schmerbach, dem ehemaligen Referenten für Mitgliederwesen. Allesamt richteten sie sich mit mehr oder wenigen deutlichen Worten gegen den Führungsstil in der Führungsspitze des SVKS – alles andere als eine gute Voraussetzung für einen harmonischen Ablauf der Versammlung, an der 172 stimmberechtigte Delegierte teilnahmen.

Landessportwart Gerhard Grieshaber (Müllheim) hatte die undankbare Aufgabe, die Versammlung, die aufgrund des großen Andrangs erst mit halbstündiger Verspätung begann, ins Rollen zu bringen. Doch zunächst – wie nicht anders zu erwarten – gab es beim Tagesordnungspunkt "Wortmeldungen und Stellungnahmen" ein rund einstündiges verbales Scharmützel, das die Gemüter im gut gefüllten Saal keineswegs beruhigte.

Nachdem sich die Wogen einigermaßen geglättet hatten, kam es zur Abstimmung zwischen Holger Zurek und Andreas Mayer, die als Kandidaten für den am 9. Januar zurückgetretenen Präsidenten Klaus Moser (Waldkirch) ihren Hut in den Ring warfen. Aus dieser Wahl ging der 44-jährige langjährige Spitzenkegler des KSV Hölzlebruck und ESV Villingen mit 111:57 Stimmen als klarer Sieger hervor. Für den Posten des Stellvertreters stand erneut Andreas Mayer sowie der aus privaten Gründen nicht anwesende Dieter Schütt (Denzlingen) zur Disposition. Hier erhielt Mayer mit 145:23 Stimmen ein eindeutiges Votum. Der 55-jährige Sektionschef des Bowlingclubs Waldkirch übernahm den Posten von Franz Schumacher (Hartheim), der schon seit Anfang Dezember verwaist gewesen war.

Für das vakante Amt des Schatzmeisters fand sich kein Kandidat, so dass der bisherige Amtsinhaber Rolf Winkler (Waldkirch) die Geschäfte kommissarisch bis zum Verbandstag am 1. Juli 2016 weiterführen wird. Problemlos gestaltete sich dagegen die Suche für den Posten des Referenten für die Mitgliederverwaltung. Birthe Schöpflin aus Schopfheim wurde einstimmig in ihrem neuen Amt bestätigt.

Danach wurde der letzte Tagesordnungspunkt abgesegnet: die Bildung eines Arbeitskreises zur Aufnahme von Gesprächen mit dem Württembergischen und Nordbadischen Kegler- und Bowlingverband, um einen gemeinsamen Verband zu gründen. Erleichterung über einen hitzigen, aber am Ende doch erfolgreichen Abend schien sich unter den Delegierten breitzumachen. Da hatte Landessportwart Gerhard Grieshaber seinen letzten großen Auftritt und verkündigte seinen sofortigen Rücktritt. In seinem Windschatten kündigten gleich noch Frauen-Verbandswartin Juliane Englmeier (Hüfingen) und der stellvertretende Landessportwart Andreas Bauer (Salem-Neufrach) ihre Mitarbeit auf. Unisono begründete das scheidende Trio seinen Schritt mit den für sie unschönen Vorkommnissen in den vergangenen Monaten. Des neuen Frontmanns erste Amtshandlung war sogleich dieses plötzliche Vakuum mit den drei Bezirksvorsitzenden zu füllen, um den Sportbetrieb bis auf Weiteres aufrechtzuerhalten.

"Die drei Rücktritte kamen für mich schon überraschend, aber ich muss die Entscheidung akzeptieren", erklärte Holger Zurek, und er sagte weiter: "Aber ich kann es auch nachvollziehen nach all dem, was ihnen vorgeworfen wurde. Dennoch wird uns ihre Erfahrung fehlen." Sein Ziel für die "Herkulesaufgabe" (Zurek) sei es nun, konstruktiv zusammenzuarbeiten und dass die Schlammschlacht und Personaldiskussionen ein Ende haben und der Fokus wieder auf dem Kegelsport liegt. Des Weiteren will er für mehr Transparenz, vor allen Dingen im Finanzgebaren sorgen.

Als hätte der neue Mann an der SVKS-Spitze nicht schon genug Sorgen, platzte gestern die nächste Bombe. Andre Schmidt, Internetbeaufttragter und für den Ergebnisdienst zuständig, erklärte seinen Rücktritt. Die E-Mail-Adresse wurde bereits deaktiviert. Das heißt, wie die neue Geschäftsstellenleiterin Birthe Schöpflin erklärte, dass für den Spieltag am vergangenen Wochenende keine Ergebnisse und Tabellen veröffentlicht werden. Die Lage im südbadischen Kegelsport bleibt – abgesehen von der neuen Führungsspitze – weiterhin alles andere als entspannt.

Wahlen: Vorsitzender: Holger Zurek (neu für Klaus Moser), Stellvertreter: Andreas Mayer (neu für Franz Schumacher), Schatzmeister: Rolf Winkler, Referent Mitgliederverwaltung: Birthe Schöpflin (neu für Herbert Schmerbach).

Mo, 23. Februar 2015

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