Die Kegler der SG ESV Weil/A9 Malsburg und des KSC Wehr-Öflingen sind am Oberrhein die am höchsten spielenden Kegelvereine.
Die Weiler und Malsburger fusionierten im Jahr 2008 zur SG. Wehr/Öflingen spielt erstmals in der Verbandsliga Südbaden.
SG ESV
Weil/
A 9 Malsburg:
Olaf Lang, 46 Jahre, Mannschaftsführer; Kai Osswald, 35; Klaus Heidebrecht, 58; Joachim Gottschalk, 63; Michael Osswald, 29;
Günter Osswald, 59; Alfred Munz, 49.
drei ab, scheiterte nur knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am Samstag (16.15 Uhr) empfängt sie die SKG 77
Singen.
KSC
Wehr-Öflingen: Michael Thomann, 41 Jahre (Kapitän); Dieter Mohr, 47; Jörg Stippkugel, 42; Timo Waclawczyk, 28;
Andreas Zielinski, 33; Marco Benkarth, 17; Uwe Beischer, 43; Rainer Krey, 36 (Ergänzungsspieler).
Am Samstag (15 Uhr) empfängt der KSC die SG Wolfach/Oberwolfach.
"Drei Wurf, drei Bier." Bei diesem Spruch verdreht vermutlich jeder aktive Kegelsportler genervt die Augen, denn die Klischees sind zahlreich und sie sterben nicht aus. "Kneipensport." "Altherrenbeschäftigung." "Kann ja jeder, die Kugel nach vorne rollen lassen." Kegler müssen sich einiges anhören. Der Mannschaftsführer des Verbandsligisten KSC Wehr/Öflingen, Michael Thomann, hält mit einem Plädoyer pro Kegeln dagegen.
"Es lässt sich nicht leugnen: Die Klischees sind nach wie vor da. Wir Kegelsportler werden belächelt. Nicht immer, aber immer wieder. Ich nehme das niemandem böse, erzähle dann aber gerne von den klaren sportlichen Regeln oder vom Alkoholverbot an den Bahnen. Es gibt ja sogar eine offizielle Anti-Doping-Regelung. Aber es wird immer weiter gelächelt, nach dem Motto, ’klar, wir wissen schon Bescheid, wie es bei euch läuft’. Ich mache es mir in solchen Fällen eigentlich recht einfach: Ich lade diejenigen zum Training ein. Bei mir hat es zwar noch niemand angenommen, aber ein Kollege hat es mal geschafft, einen der "Lächler" zu überreden, einen Wettbewerb mitzumachen, und wenn es tatsächlich soweit kommt, dann sind sie ganz schnell ruhig.
In diesem Fall war es ein Polizist, der war richtig gut trainiert und fit. Er kam in die Halle, hat am Abend seine 120 Wurf
gemacht – und hat am nächsten Tag nicht mehr gelächelt, wie ich gehört habe. Da konnte er wohl keine Treppe mehr laufen. Das erzähle ich ganz ohne Häme. Ist ja kein Wunder, du kannst gut in Form
sein, aber beim Kegeln werden eben ganz andere Muskelpartien beansprucht, als es normalerweise der Fall ist. Und wenn man seine 120 Wurf macht, wie an einem normalen Spieltag, dann braucht es
dafür schon eine gewisse Kondition.
Es gab übrigens auch mal einen populären Leistungssportler, der das Kegeln ernsthaft betrieben hat: Mehmet Scholl, der
frühere Fußballer des FC Bayern München und Nationalspieler, war mit Karlsruhe deutscher Vize-Jugendmeister und hat auch beim FC Bayern im Ligabetrieb gekegelt.
Was ich neben der Tatsache, dass es sich beim Kegeln um einen interessanten, abwechslungsreichen und auch anspruchsvollen
Sport handelt, speziell bei uns großartig finde, ist, dass die Gemeinschaft gefördert wird, was auch mit der Altersstruktur zu tun haben kann. Denn auch wenn es ein ernst zu nehmender Sport ist,
lässt sich Kegeln, sofern es gesundheitlich möglich ist, bis ins hohe Alter betreiben. Und soll niemand glauben, dass die ältesten die schlechtesten sind. Bei uns im Verein sind die ältesten
aktiven Kegler über 70 Jahre alt, der jüngste ist neun. Mit 30 Aktiven sind wir der mitgliederstärkste Kegelklub am Oberrhein. Bei uns geht es immer gesellig zu. Und das sollte man jetzt nicht
wieder falsch verstehen.
BZ Fr, 10. Oktober 2014